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    Sexualität

    Beratung zum Thema Sexualität und Behinderung in Mainz

    WFB gGmbHLiebelle, Beratungsstelle zu Sexualität und geistiger Behinderung

    Sexualität und geistige Behinderung ist mit vielen Tabus belegt. Die Beratungsstelle „Liebelle" in Mainz will das ändern. Die neue Anlaufstelle wird Fragen klären und vielleicht auch Flirt-Seminare für Menschen mit Behinderung anbieten.

    Dem noch immer mit vielen Tabus belegten Themenkomplex Sexualität und geistige Behinderung widmet sich eine neue Beratungs-und Forschungsstätte in Mainz. Die am Dienstag, dem 30.06.2015 offiziell eröffnete Anlaufstelle „Liebelle“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Mainzer Werkstätten für behinderte Menschen (WFB), von „pro familia“ und der Hochschule Darmstadt. Die Arbeit der beiden Berater ist für zunächst drei Jahre durch Zuwendungen der „Aktion Mensch“ in Höhe von 200.000 Euro gesichert, die Mainzer Werkstätten beteiligen sich mit eigenen Ressourcen an dem Vorhaben. Eine öffentliche Förderung gibt es bislang nicht.

    Die Projektpartner verweisen darauf, dass nicht zuletzt die UN-Behindertenrechtskonvention auch Menschen mit Behinderung ein Anrecht auf selbstbestimmte Sexualität zuspricht. „Es besteht ganz hoher Aufklärungsbedarf“, sagte die WFB-Bereichsleiterin Petra Hauschild zur Motivation, das spezialisierte Beratungsangebot aufzubauen. Die Darmstädter Erziehungswissenschaftlerin Svenja Heck erklärte, die „Liebelle“ sei als Signal dafür gedacht, „dass das Thema ein Thema sein darf“. Vielen behinderten Menschen fehle im Jugendalter der Erfahrungsaustausch mit Gleichaltrigen, sagte sie. Daher gebe es große Unsicherheiten dabei, jemand anderen kennenzulernen, aber auch eigene Grenzen zu setzen und Beziehungskonflikte zu regeln.

    Nach Aussage der Mainzer „pro familia“-Geschäftsführerin Gisela Hilgeforth haben behinderte Menschen dabei grundsätzlich ganz ähnliche Fragen wie alle anderen Besucher von Beratungsgesprächen. Möglicherweise werde die neue Beratungsstelle bereits zu Beginn der Arbeit auch Flirt-Seminare für Menschen mit Behinderung anbieten. Dienach Aussage der Verantwortlichen bundesweit einzigartige Anlaufstelle soll auch Angehörigen und Fachkräften aus Behinderteneinrichtungen offenstehen. Es seien bereits Anfragen aus der gesamten Bundesrepublik zu dem Modell eingegangen.

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