Ehrenamtsakademie im Dekanat Kronberg

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    Wheelchairskating

    Mit Video: Mit dem Rollstuhl durch die Skatehalle brausen

    Michael SeidelDavid Lebuser erklärt den Teilnehmern wie sie am besten die Rampe hochrollen.

    Schützer anlegen und ab geht’s mit dem Rollstuhl auf die Halfpipe. Ein Workshop in Wiesbaden beweist: Auch Menschen mit Behinderung können Extremsport machen. Aber auch ein Fußgänger rollt mit – er will gemeinsam mit seiner behinderten Frau Sport machen.

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    David Lebuser rast mit seinem getunten Rollstuhl durch die Wiesbadener Skatehalle. Er hat eine extra Federung und eine Stange, damit er an Kanten „grinden“, also „runterschleifen“ kann. Der 29-Jährige rollt mit viel Schwung von Rampe zu Rampe, trotzt seiner Querschnittslähmung. Der lässige Dortmunder sitzt seit dem 28. August 2008 durch einen Unfall im Rollstuhl, seit 2009 ist er Wheelchairskater. Ein guter Skateboarder sei der Dortmunder nie gewesen. Aber als Wheelchairskater ist er der bekannteste in Deutschland, reist durch die ganze Welt, um Meisterschaften zu gewinnen oder wie in Wiesbaden Interessierten das Wheelchairskaten beizubringen.
    Denn für den Sportler ist ganz klar: „Ich will, dass die Leute sich besser fühlen, weil sie Sachen können und nicht schlechter, weil sie etwas nicht können.“

    Fußgänger und Rollstuhlfahrerin können gemeinsam Sport machen

    Helm, Knie – und Ellbogenschützer, damit rüsten sich die Wheelchairskater aus, um sich nicht zu verletzen. Als der letzte Helmverschluss zu klickt, geht es los. Nacheinander zeigt David Lebuser den sechs Teilnehmern wie sie eine kleine Rampe hochrollen oder auf der Rampe mit einer geschickten Drehung wenden. Mit dabei sind Gerd und Ute Packeiser aus Mainz-Kastel. Ute Packeiser braucht den Rollstuhl für ihren Alltag. Ihr Mann Gerd sitzt heute auch im Rollstuhl, ist aber eigentlich Fußgänger. „So kann ich Sport mit meiner Frau zusammen machen“, erklärt Gerd Packeiser und wirkt sehr glücklich. Früher seien sie gemeinsam tanzen gewesen, heute fahren sie gemeinsam die Rampen hoch und runter.

    „Ich war eher ein bisschen skeptisch, weil ich Angst hatte“

    In der Wiesbadener Skatehalle waren sie schon sechs Mal. Der 52-jährige Wiesbadener habe davon in einer Zeitschrift gelesen und wollte es sofort ausprobieren. Seiner Frau war der Sport anfangs nicht so geheuer: „Ich war eher ein bisschen skeptisch, weil ich Angst hatte“. Den Antrieb dafür hat Gerd Packeiser gegeben.  Aber so langsam tastet sie sich heran. Die zurückhaltende Frau freut sich nach diesem Workshop über ein Erfolgserlebnis: „Ich bin heute das erste Mal die Rampe hoch und wieder runter und habe gewendet, das hat Spaß gemacht“, berichtet Ute Packeiser. Ein solcher Vormittag ist für Ute Packeiser anstrengend, aber „ich fühle mich gut, wie jeder, der Sport gemacht hat.“ Auch ihr Mann ist begeistert: „Der Rollstuhl als Sportgerät macht mir eine Sportart wie Skaten erst zugänglich. Auf dem BMX-Rad oder Skateboard würde ich mich das nicht trauen. Mit dem Rollstuhl fühle ich mich wohl dabei.“

    good news
    In der Serie „good news“ geben wir den Menschen eine Stimme, die das Leben noch ein bisschen lebenswerter machen– unabhängig von ihrer Weltanschauung. Denn wir finden: Es gibt so viele fantastische Aktionen von bisher unbekannten Heldinnen und Helden des Alltags, die die goldene Regel mit Leben füllen. Die goldene Regel sagt: „Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest“.
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