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    Pflegenotstand

    Zusammenlegung von Kranken- und Pflegeversicherung gefordert

    Gerd Altmann/pixelio

    Die Diakonie fordert eine gerechtere Verteilung von Pflegekosten. Das aktuelle System der Kostenübernahme soll von der Politik verbessert werden, damit Mitarbeiter höhere Löhne erhalten können.

    Vertreter der evangelischen Kirche und der Diakonie haben eine gerechtere Lastenverteilung bei der Pflege gefordert. Eine Zusammenlegung von Kranken- und Pflegeversicherung sei für ihn dafür das politisch angemessene Instrument, sagte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Wolfgang Gern, am Mittwoch in Gießen. Dadurch könnten die Rücklagen aus der Krankenversicherung angetastet werden. Die Gesetzliche Krankenversicherung und der Gesundheitsfonds verfügten über Rücklagen in Höhe von 28,3 Milliarden Euro.

    Zwar wolle die Diakonie ihre Mitarbeiter gut bezahlen, doch führe die finanzielle Situation derzeit zu einer Zerreißprobe, sagte Gern. Die Träger der Einrichtungen müssten häufig den Mitarbeitern Gehälter zahlen, die ihre Einnahmen überstiegen. Seit Jahren bestehe eine Deckungslücke zwischen steigenden Personalkosten und gleichbleibender Finanzierung durch die Pflegeversicherung. Alle Mitarbeiter würden nach kirchlichem Tarif bezahlt. Dieser liege allerdings je nach Region bis zu 20 Prozent über dem, was private Anbieter zahlten.

    Von 64 Diakoniestationen im Bereich der Diakonie Hessen, die von evangelischen Dekanaten oder Kirchengemeinden getragen werden, könnten sich nur 20 Prozent gut finanzieren, erläuterte der Vorsitzende der Diakoniestation Biebertal, Pfarrer Günter Schäfer. In ländlichen Regionen sei die Diakonie häufig der einzige Anbieter, weil die Mitarbeiter lange Wege zu den Pflegebedürftigen zurücklegten, diese aber nicht refinanziert würden. „Da geht kein privater Anbieter hin.“

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