Ehrenamtsakademie im Dekanat Kronberg

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote des Dekanats zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

    AngeboteÜbersicht
    Menümobile menu

    Live im Fernsehen

    500 Jahre: „Reformation. Macht stark“

    EKHN/RahnKameras im EinsatzKameras im Einsatz

    Die beiden evangelische Kirchen in Hessen feierten das Reformationsjubiläum in Marburg mit einem Festgottesdienst, der live im hr-Fernsehen am Sonntag übertragen wurde. Volker Jung, Hessen-Nassaus Kirchenpräsident, sagt: „Wirklich stark werden wir als Menschen, wenn wir auch unsere Grenzen erkennen.“

    Bildergalerie

    Kirchenpräsident Volker Jung predigt in der Elisabethkirche beim Fernsehgottesdienst zu 500 Jahren Reformation Auftritt für Landgraf Philipp im Fernsehgottesdienst 2017 Elisabethkirche in Marburg ganz in Lila zum Reformationstag 2017 Reformationstag 2017
    EKHN/RahnBischof Hein, "Landgraf Philipp", Kirchenpräsident Jung (v.l.) beim Festgottsdienst in MarburgBischof Hein, "Landgraf Philipp", Kirchenpräsident Jung (v.l.) beim Festgottsdienst in Marburg

    Kassel / Darmstadt / Marburg, 29. Oktober 2017. „Reformation. Macht stark“ – unter diesem Motto haben am Sonntagnachmittag (29. Oktober) die beiden evangelischen Kirchen in Hessen den zentralen Festgottesdienst zum Reformationsjubiläum in der Elisabethkirche in Marburg für das Bundesland begangen, der um 15 Uhr live im hr-Fernsehen übertragen wurde. Die Predigt hielten Bischof Dr. Martin Hein (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck) und Kirchenpräsident Dr. Volker Jung (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) gemeinsam. 

    Hein: Glaube ist ein Fundament, aber er macht nicht fundamentalistisch

    Zu Beginn seiner Predigt warf Bischof Hein einen Blick zurück auf die Zeit der Reformation und das Handeln der historischen Akteure Landgraf Philipp und Martin Luther. Auffallend bei Philipp seien seine Überzeugungskraft, sein Durchsetzungsvermögen und sein Selbstbewusstsein gewesen. Doch was habe ihn und auch Luther stark gemacht? Heins Antwort: „Das Selbstbewusstsein, das wir bei beiden so schätzen, lebte aus einem tiefen Glauben: Es war ein Selbstbewusstsein aus Gottvertrauen.“ Beide wussten sich von Gott mit all ihren Irrtümern und Brüchen, mit ihrer Schuld angenommen und geliebt. Diese in der Reformation gewonnene Erkenntnis befreite die Menschen von einengenden Traditionen und kirchlichen Konventionen: „Der Glaube überwindet die Angst. Er schenkt Vertrauen und Mut.“ Auch heute noch verleihe der Glaube Menschen eine innere Stärke: „Deshalb sind wir Persönlichkeiten, die für das einstehen, wovon wir überzeugt sind – Menschen, die Gott vertrauen, von seiner Liebe erzählen, nach seinem Willen fragen und so ihr Leben gestalten.“ Dazu gehöre es auch, „nicht mit Gewalt, sondern durch das Wort“ überzeugen zu wollen und sich für Meinungsfreiheit und einen Dialog der Religionen einzusetzen: „Der Glaube ist ein Fundament, aber er macht nicht fundamentalistisch.“  

    Jung: Wir brauchen immer wieder Reformation, die stark macht

    Nach Worten des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung hat sich Martin Luther den mächtigsten Institutionen seiner Zeit entgegengestellt und so nicht nur reformatorisch, sondern auch „revolutionär“ gehandelt. Gleichzeitig seien ihm immer auch die menschlichen Grenzen bewusst gewesen. Luther habe Gott stets um Stärke und Kraft gebeten. „Wirklich stark werden wir als Menschen, wenn wir auch unsere Grenzen erkennen“, folgerte Jung. Menschen blieben dabei auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen und lernten dadurch auch, andere barmherzig zu behandeln. Christinnen und Christen könnten deshalb nicht schweigen, wenn Menschen „verachtet, erniedrigt, diskriminiert“ würden oder Hass auf Fremde geschürt werde. Eine der zentralen Grundfragen bliebe bis heute, was getan werden müsse, damit möglichst viele Menschen ein gutes Leben haben. Jung: „In diesem Sinn brauchen wir immer wieder Reformation – Reformation, die stark macht!“

    „Landgraf Philipp“ und weitere Beteiligte am Gottesdienst

    Zum Gelingen des Gottesdienstes trugen zahlreiche Beteiligte bei: Der Schauspieler Stefan Piskorz verkörperte Landgraf Philipp; liturgisch in den Gottesdienst eingebunden waren die beiden hessischen Reformationsbotschafter der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anke Sevenich und Christopher Posch, und mit Salome Kuppe, Anna Bruder und Wolfhard Domes Gemeindemitglieder aller Altersgruppen. Durch die Liturgie führte Pfarrerin Dr. Anna-Karena Müller aus Marburg.

    Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Mitgliedern der kurhessischen Kantorei und des Kinderchors der Elisabethkirche, einer Instrumentalcombo, Matthias Siegel, Jazzposaune und Nils Kuppe an der Orgel. Die musikalische Gesamtleitung lag bei Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum. Die Verbundenheit unter den Religionen kam zum Ende des Gottesdienstes durch die Grußworte von Dechant Franz Langstein als Vertreter der katholischen Gemeinde, Monika Bunk als Vertreterin der jüdischen Gemeinde sowie durch Dr. Bilal El-Zayat als Vertreter der muslimischen Gemeinde zum Ausdruck. Insgesamt  50 Techniker und sieben Kameras waren im Einsatz, um die Feier live im hr-Fernsehen zu übertragen.

    Blick zurück und nach vorn: Empfang und Diskussion in Alter Universität

    Im Anschluss an den Festgottesdienst fand in der Alten Universität in Marburg ein Empfang statt. In einer Talkrunde stellte sich neben  Kirchenvertretern auch politischen Repräsentanten den Fragen des früheren ARD-Börsenexperten Frank Lehmann. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen ein Rückblick auf das große Festjahr sowie die Perspektiven, die sich aus dem Reformationsjubiläum ergeben. 

    Diese Seite:Download PDFDrucken

    to top