Ehrenamtsakademie im Dekanat Kronberg

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    Internationaler Frauentag

    Auf der Flucht: Milizen ermordeten Zwillingsschwester

    Idil Mohamud ist aus Somalia geflohen. Als Frau auf der Flucht war sie besonderen Gefahren ausgesetzt. Nach ihrer gefährlichen Reise ist sie in Bickenbach im Dekanat Bergstraße angekommen.

    Männer und Frauen auf der Flucht sind vielen Gefahren ausgesetzt. Mädchen und Frauen müssen außerdem mit sexuellen Übergriffen und Gewalt rechnen. Viele von Ihnen kommen aus einem Land, in dem es keine Gleichberechtigung gibt, so wie Idil Mohamud. Die 23-Jährige stammt aus Somalia und hat mit Bernd Biewendt vom Dekanat Bergstraße über ihre Flucht gesprochen. So lautet ihre Geschichte:

    „In Somalia habe ich als Kellnerin gearbeitet. Männer von den Al-Shabaab-Milizen kamen und fragten, warum ich für den Feind arbeite. Wer nicht für sie ist, der ist ihr Feind. Sie sagten, ich solle damit aufhören. Sie drohten, mich zu töten, wenn ich hier weiterarbeite. Diese Männer haben das ernst gemeint. Sie kamen wieder und suchten im ganzen Ort nach mir. Ich habe mich versteckt, so dass sie mich nicht finden konnten. Doch die Milizen dachten, sie hätten mich gefunden. Sie ermordeten meine Zwillingsschwester. Ich hatte solche Angst. Ich musste fliehen.

     

    „Ich musste meine drei Kinder zurücklassen“

    Ich habe drei Kinder, zwei Mädchen und einen Jungen. Ich musste sie zurücklassen. Ich konnte sie nicht mitnehmen. Das war zu gefährlich. Sie sind bei Verwandten untergekommen. Ich wünsche mir, dass es ihnen gut geht. Ich möchte sie so gern wiedersehen. Jeden Tag habe ich Sehnsucht nach ihnen. 

     

    Zwangsheirat auf der Flucht

    Ich bin zuerst in den Sudan geflohen, von dort weiter nach Kenia. Ich wollte nach Europa. Mein Mann war bereits dort. Er hat es bis nach Deutschland geschafft. Auf dem Weg zum Mittelmeer war ich zwei Monate lang mit anderen Flüchtlingen in der Sahara unterwegs. Dann erreichten wir Libyen. Dort war es sehr schlimm. Ich musste einen Mann heiraten, damit ich arbeiten und Geld für die Fahrt nach Europa verdienen konnte. Ich hatte keine andere Wahl. Sechs Monate musste ich bei diesem Mann bleiben. Dann durfte ich endlich gehen.

    Mit vielen anderen sind wir in Boote gestiegen. Es waren zwei. Auf beiden waren sehr viele Menschen. Wir sind gemeinsam losgefahren. Ein Boot ist gekentert. Ich weiß nicht, was mit den Menschen geschehen ist. Wir konnten nicht helfen, wir konnten nichts tun. Wir waren eine Woche auf dem Meer. Unser Boot hat das Land erreicht.

     

    Nach gefährlicher Reise in Deutschland angekommen

    Ich bin dann von Italien mit einem Zug über die Schweiz nach Deutschland gekommen. Dort habe ich meinen Mann wieder gefunden. Ich bin jetzt seit einem Jahr hier. Ich kann die Sprache noch nicht, aber ich wünsche mir, dass alles gut wird und wir unsere Kinder wiederbekommen.“

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