Ehrenamtsakademie im Dekanat Kronberg

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    Bundestagswahl 2017

    Kanzler TV-Duell: Braucht Deutschland eine neue Streitkultur?

    Merkel (Fotograf: Armin Kübelbeck, CC-BY-SA, Wikimedia Commons) Schulz (Fotograf: Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0)Am Sonntag treten Kanzlerin Merkel (CDU) und ihr Herausforderer Schulz (SPD) im Fernsehduell gegeneinander an.Am Sonntag treten Kanzlerin Merkel (CDU) und ihr Herausforderer Schulz (SPD) im Fernsehduell gegeneinander an.

    Am Sonntag ringen Kanzlerin Merkel (CDU) und ihr Herausforderer Schulz (SPD) im TV-Duell um die Gunst der Wähler. Damit repräsentieren sie eins der wichtigsten Fundamente der Demokratie: Die Streitkultur. Genau die gilt es in Deutschland zu überdenken – sagt ein Positionspapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

    „Mit dem Papier möchte die Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD in zehn Impulsen zur öffentlichen Debatte und zur Weiterentwicklung der Demokratie beitragen“, sagte der Münchner Theologieprofessor und Vorsitzende der Kammer für Öffentliche Verantwortung, Reiner Anselm, in seinem Impulsreferat. „Es soll ein Prozess des Nachdenkens ausgelöst werden und zwar in der Kirche, ihren Gremien und bei den Repräsentanten ebenso wie in der Gesellschaft“, so Anselm.

    Ein wichtiger Aspekt: Die Streitkultur

    Der Text ermutigt zum Streit der Positionen und fordert eine kontroverse Debattenkultur. Demokratie ist die Lebensform der Vielfalt, heißt es in dem Papier: Viele unterschiedliche Lebensentwürfe begegneten einander. Konflikt sei der Normalfall der Demokratie, Konsens stelle sich nur zeitweise ein. Streit müsse vernünftig ausgetragen werden. Diese Art des Zustandekommens von Entscheidungen sei schließlich die Grundlage, um von allen Beteiligen anerkannt zu werden.

    Eigene Positionen hinterfragen

    Dieses Leitbild lasse sich nur dann verwirklichen, wenn alle Beteiligten die von ihnen vertretene Position immer wieder kritisch hinterfragen – und sich selbst hinterfragen lassen. Und zwar daraufhin, ob diese Position nicht nur den eigenen Interessen dient, sondern auch das Wohl des Gemeinwesens als Ganzes befördern kann und anderen genügend Freiräume für die Verwirklichung ihrer Lebensentwürfe einräume.

    Herausforderung: Rasante Veränderungen in Deutschland

    Kompromisse müssten mitunter mühsam errungen werden. Gegenwärtig erlebten wir in Deutschland rasante Veränderungen. Die Gestalt unseres Landes verändere sich, vertraute Institutionen und Gewohnheiten würden in Frage gestellt. Es gebe Gewinner und Verlierer dieser Veränderungsprozesse, nicht wenige Menschen hätten Angst vor dem sozialen Abstieg, heißt es im Text weiter.

    Offene Gesellschaft nicht selbstverständlich

    Das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN begrüßt den EKD-Text „Konsens und Konflikt: Politik braucht Auseinandersetzung“. Die von der Kammer für öffentliche Verantwortung verfassten Zehn Impulse machten auf nachdenkenswerte Weise deutlich, dass im Ringen um ein gutes Zusammenleben und gelingendes Gemeinwohl eine offene und demokratische Gesellschaft nicht selbstverständlich ist, aktiver Gestaltung und grundsätzlich einer tragfähigen Streitkultur bedarf, so Oberkirchenrat Christian Schwindt. 

    Aufgaben der Kirche im gesellschaftlichen Diskurs

    Auf Grund des starken Freiheitsimpuls der christlichen Botschaft sieht das Zentrum für die Evangelische Kirche mehrere Aufgaben: 1. sich als eine Stimme in der Gesellschaft positioniert in die gesellschaftlichen Debatten einzubringen 2. sich für einen breiten, möglichst offenen und zivilisierten Diskursraum zur Konsensfindung in der Gesellschaft einzusetzen und 3. diesen Raum auch in innerkirchlichen Zusammenhängen zu gewährleisten, zu sichern und wenn nötig auch auszuhalten.

    Hier finden Sie das Positionspapier der EKD „Konsens und Konflikt: Politik braucht Auseinandersetzung“

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