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    Symbol der Verbundenheit

    Evangelische und katholische Kirchengemeinden denken über ökumenischen Durchbruch nach

    Bernd-Christoph MaternVertreter der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinden besichtigten die Kauber Kirche.Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinden besichtigten jetzt mit architektonischer Begleitung die beiden Seiten der Kauber Kirche, die Ende des 17. Jahrhunderts simultan genutzt wurde, und sprachen über ein bauliches Symbol für die ökumenische Verbundenheit in der Blücherstadt.

    Simultankirchen sind Gotteshäuser, die sowohl von evangelischen als auch katholischen Gemeinden genutzt werden. So war das einst auch in Kaub zwischen 1687 und 1707. Heute ...

    ... erinnert nur noch der Dachboden sowie ein trotz aller Renovierungen immer wiederkehrender Riss in einer Mauer an die Zeit der gemeinsamen Nutzung des Gotteshauses. Doch jetzt suchen die beiden Gemeinden wieder nach einem architektonischen Kniff, die längst gelebte Ökumene in der Blücherstadt auch in den beiden unter einem Dach stehenden Kirchenräumen darzustellen und zum Ausdruck zu bringen.

    Die evangelische Kirchengemeinde steckt derzeit mitten in der Planung für eine Neugestaltung ihres Innenraums. Einen Besuch von Architekt André Kramm nutzten auch Vertreter der katholischen Kirchengemeinde, mit Kramms fachlicher Begleitung die Möglichkeiten eines verbindenden Elements einmal gemeinsam von beiden Seiten in Augenschein zu nehmen. Kramm ließ sich aufmerksam den Riss in jener Wand zeigen, mit der 1707 der ehemalige Chorraum der Kirche zum katholischen Kirchenschiff abgetrennt wurde und die damit die konfessionelle Trennung der Gebäudenutzung baulich festigte. „Das kann man ja fast als Zeichen des Himmels deuten, dass der Riss immer wieder in dieser trennenden Wand auftaucht“, schmunzelte der regionale Baureferent der evangelischen Landeskirche Joachim Bay. Eine Art „Sollbruchstelle“ nannte ihn André Kramm. 

    Von evangelischer Seite wurde zu Jahresbeginn in einer Kirchenvorstandsitzung der Einbau einer Tür angeregt, mit der Besucher – Einheimische wie Touristen – dann nicht mehr die beiden Außentüren benutzen müssten, um die Kirchräume zu besichtigen. „Um die Ökumene zu leben, brauchen wir solch einen Durchgang ganz sicher nicht“, sagte der evangelische Gemeindepfarrer Urs Michalke, aber es wäre ein ganz starkes Symbol für das gelebte Miteinander, zumal sehr viele Menschen in den Sommermonaten die offenen Türen der beiden Gotteshäuser für einen Besuch nutzen. „Das gibt es selten, dass man von einem in den anderen Kirchenraum gehen kann und das hätte sicher große Strahlkraft über die Gemeinden hinaus.“ 

    Ein Vorschlag, der auf katholischer Seite allerdings so ad hoc nicht auf ungeteilten Beifall stieß, wie Michalkes katholischer Amtsbruder Karl-Heinz Königstein plausibel machte: „Unsere Kirche ist ja in Schuss; da kann man jetzt nicht einfach eine Tür einbauen, ohne gesicherte Angaben darüber, mit welchen Konsequenzen eine solche Baumaßnahme verbunden wäre“. Nichtsdestotrotz stehe auch der katholische Pfarrgemeinderat einer Maßnahme, die auf die gemeinsame Historie des Bauwerkes hinweist und die ökumenische Verbundenheit zum Ausdruck bringt, durchaus positiv gegenüber.

    So fand denn auch der Vorschlag von Architekt Kramm Zustimmung, einmal einige historische und architektonische Daten und Fakten zusammenzustellen, um evangelischen und katholischen Entscheidungsgremien Alternativen vorzustellen, welche verbindenden Elemente im Groben denkbar wären. Neben dem evangelischen Baureferenten will Kramm dabei auch die katholische Bauverwaltung des Bistums mit einbeziehen sowie die Denkmalbehörde, „die sich guten Ideen sicher nicht verschließen wird“. „Egal, was dabei herauskommt, aber dann hätte man zumindest eine Diskussionsgrundlage für das Machbare“, so Kramm, denn der Wille für ein verbindendes Element sei ja auf beiden Seiten spürbar vorhanden.

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    Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinden besichtigten jetzt mit architektonischer Begleitung die beiden Seiten der Kauber Kirche, die Ende des 17. Jahrhunderts simultan genutzt wurde, und sprachen über ein bauliches Symbol für die ökumenische Verbundenheit in der Blücherstadt.

    Text und Foto: Bernd-Christoph Matern

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