Ehrenamtsakademie im Dekanat Kronberg

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    Gemeinsame Aktion: Hilfe über Grenzen

    Bischof Hein: Ein Riss geht durch Europa

    www.zentrum-oekumene.deErholungsfahrten "Hoffnung für Osteuropa"Seit 1990 werden Kinder aus der Tschernobyl-Region in die EKHN eingeladen

    Die beiden hessischen Kirchen haben die Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ in Gelnhausen gemeinsam eröffnet. In seiner Predigt beklagte der kurhessische Bischof Martin Hein den zunehmenden Nationalismus in Europa.

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    Eröffnung von Hoffnung für Europa 2016 in Gelnhausen Bischof martin Hein: Eröffnung von Hoffnung für Europa 2016 in Gelnhausen Eröffnung von Hoffnung für Europa 2016 in Gelnhausen Eröffnung von Hoffnung für Europa 2016 in Gelnhausen

    Darmstadt/Kassel, 14. Februar 2016. Mit einem festlichen Gottesdienst ist die Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ am Sonntag (14. Februar) in der Marienkirche in Gelnhausen eröffnet worden. Das diesjährige Motto „Hoffnung nach Tschernobyl“ richtet den Fokus der Kampagne der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) auf Kinder und deren Familien, die von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl besonders betroffen sind.

    Es geht wieder ein Riss durch Europa

    In seiner Predigt beklagte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, den zunehmenden Nationalismus in Europa. Hein stellte fest: „Es geht wieder ein Riss durch Europa.“ Angesichts der Flucht Hunderttausender aus dem Nahen Osten schreite die Entsolidarisierung Europas weiter voran und viele Länder verweigerten sich einer europäischen Lösung. Die Kirche aber sei von ihrem Wesen und ihrer Bestimmung her international: „Die Kirche Jesu Christi macht nicht an Staatsgrenzen halt.“

    „Nadeshda“ heißt „Hoffnung“

    Aber nicht nur Gottes Liebe sei grenzenlos, auch das Leid kenne oftmals keine Grenzen. Dies zeige sich nicht nur an den aktuellen Flüchtlingsströmen, sondern auch an dem Reaktorunfall von Tschernobyl vor 30 Jahren. Halb Europa sei damals in Mitleidenschaft gezogen worden, doch am stärksten hätte es die Menschen in Tschernobyl, in der Ukraine und in Weißrussland getroffen. Die Folgen dieser Katastrophe seien bis heute spürbar und die entsprechenden Staaten seien kaum in der Lage, den Menschen in den betroffenen Regionen zu helfen. Daher hätten sich von Anfang an viele kleine Initiativen gebildet, die sich um die Gesundheitsvorsorge der Menschen kümmerten oder den Kindern kurze Erholungsaufenthalte in Deutschland ermöglichten. In diesem Zusammenhang erinnerte Hein an die langjährige Unterstützung des Kirchenkreises Gelnhausen für den Verein „Leben nach Tschernobyl“. Dieser Verein fördere wiederum das Projekt „Nadeshda“ in Minsk, ein Rehabilitations- und Erholungszentrum für Kinder. Hein zeigte sich beeindruckt von der Arbeit: „Da bekommt die Hoffnung für Osteuropa Gesichter! „Nadeshda“ heißt auf Russisch „Hoffnung“!“ Und diese Hoffnung bräuchten die Menschen, die immer noch unter den Folgen der Reaktorkatastrophe litten – ebenso wie ganz Europa: „Wer vor Ort handelt, denkt in großen Dimensionen. Und wer die großen Dimensionen erkannt hat, handelt dort, wo es nötig ist.“

    Gottes Kraft hilft, Grenzen zu beseitigen

    Hein räumte ein, dass Ermüdung und Enttäuschungen bei der Hilfe nicht ausblieben. Doch er betonte, dass Solidarität und Humanität es leichter hätten, wenn das Gottvertrauen gestärkt werde. „Gottes Kraft kann uns helfen, die Grenzen zu beseitigen, die wir voreinander und gegenüber anderen errichten.“

    Ziel aller Maßnahmen ist eine Hilfe zur Selbsthilfe

    Die Ökumenedezernentin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Ruth Gütter, blickte bei der Eröffnung der 23. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ dankbar auf die Möglichkeiten der Begegnung mit den östlichen Nachbarn nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zurück. Sie betonte, dass es Aufgabe von Christinnen und Christen sei, Verantwortung zu übernehmen und praktische Solidarität gegenüber Bedürftigen zu beweisen. Diese Solidarität gelte auch den Menschen im Osten Europas, die durch die sozialen Umbrüche der letzten 25 Jahre in besonderer Weise betroffen seien. Gütter sagte: „Ziel aller Maßnahmen ist eine Hilfe zur Selbsthilfe, ist die Förderung der eigenen Möglichkeiten und Kräfte in den östlichen Ländern, um eine gute Entwicklung für unsere osteuropäischen Nachbarn voranzubringen.“

    An dem Eröffnungsgottesdienst waren weiterhin beteiligt: Oberkirchenrätin Christine Noschka (Dezernentin für kirchliche Dienste, EKHN), Propst Bernd Böttner (Sprengel Hanau, EKKW), der Europareferent des Zentrums Ökumene Friedhelm Pieper, Dekan Klaus-Peter Brill (Kirchenkreis Gelnhausen, EKKW), Pfarrer Uwe Steuber (Kirchengemeinde Gelnhausen, EKKW) und Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum.

    Beispiele für geförderte Projekte:

    Zurzeit fördern die beiden hessischen Landeskirchen Projekte in der Republik Weißrussland, in Rumänien und Bulgarien.
    Beispiele für geförderte Projekte:

    • Erholungsmaßnahmen für Kinder aus Familien, die von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl betroffen sind;
    • Fortbildungsprojekte weißrussischer Ärzte;
    • die berufliche Fortbildung für rumänische Jugendliche in klassischen Handwerksberufen in Projekten der Bauunterhaltung von Kirchenburgen in Rumänien;
    • die Förderung eines Freiwilligenprogramms zur Unterstützung von Überlebenden des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust in Weißrussland;
    • Aufbau eines Netzwerkes von Pflegefamilien in Sofia, Bulgarien.

    Spendenkonto:
    Gesamtkirchenkasse der EKHN
    Evangelische Bank eG
    IBAN: DE27.520 604 10 000 41 000 00
    BIC: GENODEF1EK1
    Stichwort: Hoffnung für Osteuropa

    mehr über die Aktion "Hoffnung für Osteuropa"

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