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    500 Veranstaltungen in Gießen beendet

    Landesgartenschau: „Kirche mit Leuchtkraft“

    M. HartmannBlumen vor PlexiglaskircheKirche auf der Landesgartenschau als Ort der Spiritualität, der Begegnung und des kulturellen Erlebens

    Ein Mammut-Programm geht zu Ende: Seit April boten die Kirchen 500 Veranstaltungen auf der Landesgartenschau an. Dabei zeigten sie sich in Gießen mit starker Leuchtkraft, was nicht nur an der LichtKirche lag. Der Abschluss am Sonntag wird noch einmal ausstrahlen: Gospel und Big Band treffen bei einem ökumenischen Dankgottesdienst auf der Hauptbühne des Gartenschaugeländes aufeinander

    Landesgartenschau Gießen 2014Landesgartenschau Gießen 2014Landesgartenschau Gießen 2014

    Gießen/Darmstadt/Kassel/Mainz, 2. Oktober 2014. Die Kirchen haben eine positive Bilanz ihres gemeinsamen Auftritts auf der Hessischen Landesgartenschau in Gießen gezogen. Alleine zu den 26 Gottesdiensten an den Sonn- und Feiertagen kamen mehr als 5.000 Gäste zur „LichtKirche“, die im Frühjahr auf dem Gelände der Gartenschau errichtet worden war. An den 163 Veranstaltungstagen bot die evangelische und katholische Kirche ein Programm mit rund 500 Punkten an, zu denen unter anderem Kinderfeiern, Tauffeiern, Konzerte von Rock bis Klassik sowie Kabarettauftritte und Lesungen gehörten. Beliebt waren bei den Besucherinnen und Besuchern auch die Spätöffnungszeiten im Park mit der bunt beleuchteten „LichtKirche“ bei Nacht.

    Familien ließen ihre Kinder auf der Landesgartenschau taufen  

    Für Aufsehen sorgte zuletzt, dass 28 Familien ihre Kinder in dem transportablen Gotteshaus auf dem Ausstellungsgelände in der Wieseckaue taufen ließen. Ein Großteil der knapp 500.000 Gäste der Landesgartenschau hat darüber hinaus das besondere Gebäude und das kirchliche Programm wahrgenommen. Bei der Umfrage einer Gießener Tageszeitung wurde die „LichtKirche“ auf den dritten Platz der beliebtesten Orte auf der Gartenschau gewählt. Insgesamt fünf hauptamtliche und 120 ehrenamtliche Mitarbeitende beider Konfessionen begleiteten das Angebot der Kirchen von April bis Oktober und standen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bereit. Erstmals hatten in Gießen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie das Bistum Mainz bei einer Landesgartenschau zusammengearbeitet. Die mobile „LichtKirche“ wird nach dem Ende der Gartenschau wieder abgebaut und spätestens im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 500-Jahr-Jubiläum der Reformation im Jahr 2017 bei neuen Veranstaltungen zu sehen sein.

    Abschlussgottesdienst am Sonntag mit Gospel und Big-Band

    Die Kirchen beenden ihren gemeinsamen Auftritt bei der fünften Hessischen Landesgartenschau nun am kommenden Sonntag (5. Oktober) mit einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Übers Danken“. Auf der Hauptbühne des Landesgartenschaugeländes werden ab 12 Uhr die Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, Propst Helmut Wöllenstein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sowie der Mainzer Weihbischof Ulrich Neymeyr, der gerade zum Bischof von Erfurt ernannt wurde, einen gemeinsamen Dankgottesdienst feiern. Für Musik sorgt „Gospel meets Big Band“ unter der Leitung von Wolfgang Diehl.

    Kirchenpräsident Jung: Dem Glauben ein persönliches Gesicht geben

    Auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, zog ein positives Resümee des kirchlichen Engagements in Gießen. Als eines der „Erfolgsgeheimnisse“ bezeichnete er die besondere Architektur der „LichtKirche“ aus Holz und Plexiglas. Das mobile Gebäude habe „Transparenz und Offenheit ausgestrahlt und die Menschen so neu für die Kirche begeistert“. Dies hätten auch die 28 Familien gezeigt, die ihre Kinder in der „LichtKirche“ taufen ließen. „Die Kirche auf der Landesgartenschau hat viele angeregt, darüber nachzudenken, was es heißt, heute Christ zu sein und Christ zu werden“, so Jung weiter. Daneben habe die „LichtKirche“ aber auch das, „was Kirche für die Menschen zu bieten hat, nach außen getragen“. Dazu hätten die vielen Gesprächsangebote aber auch besondere Gottesdienste oder Musikveranstaltungen beigetragen. „Die vielen ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten haben der Kirche auf der Landesgartenschau ein persönliches Gesicht gegeben. Das wird in einer immer schwerer überschaubaren und anonymer werdenden Welt immer wichtiger“, ergänzte Jung.

    Bischof Hein: Dorthin gehen, wo Menschen zusammenkommen

    Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, zeigte sich beeindruckt von den „vielen ehrenamtlichen Gästebegleitern, die von Frühjahr bis Herbst, bei Regen und Hitze an der ‚LichtKirche‘ ihren Dienst getan und die Gäste freundlich begrüßt haben“. Sie verdienten große Anerkennung. Er hob zudem hervor, dass die täglichen Andachten und die sonntäglichen Gottesdienste sich zu einem „großen Anziehungspunkt“ entwickelt hätten. „Das zeigt uns - wieder einmal - wie wichtig es ist, dorthin zu gehen, wo Menschen zusammenzukommen und wie sehr es geschätzt wird, ein gutes Wort mit auf den Weg zu bekommen“, sagte Hein. Darüber hinaus freue sich die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck über das Gelingen eines gemeinsamen Projekts, sowohl mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau als auch mit dem Bistum Mainz. „Die günstige geographische Lage von Gießen hat eine enge Zusammenarbeit möglich gemacht. Dass sie von allen Beteiligten mit Leben gefüllt wurde, ist in unseren Augen eine großartige Leistung“, erklärte der Bischof.

    Generalvikar Giebelmann: Zusammenarbeit ist Ausdruck gelebter Ökumene

    Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, äußerte sich „zufrieden und dankbar für die große Resonanz, die das kirchliche Angebot auf der Landesgartenschau gefunden hat“. In vielen Begegnungen hätten die Besucherinnen und Besucher eine „offene und zugewandte Kirche“ erleben können. „Deshalb gilt ein besonderer Dank den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern, die der Kirche auf der Landesgartenschau ein Gesicht gegeben haben. Darüber hinaus ist das Kirchenprogramm durch die Zusammenarbeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und dem Bistum Mainz ein Ausdruck gelebter Ökumene gewesen“, so Giebelmann. 

    Team der „LichtKirche“: Erfüllte Zeit in Gießen geht zu Ende

    Pfarrerin Jutta Becher, Sprecherin des Teams der „LichtKirche“ auf der Landesgartenschau, verwies bei ihrer Bilanz auf die vielen positiven Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher, die sie in Gesprächen und in Gästebüchern hinterlassen hätten. Für die Mitarbeitenden sei es zudem „eine erfüllte und gut ausgefüllte Zeit“ gewesen. „Inspirierende Gottesdienste, wundervolle Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen und ein stimmungsvolles Ambiente“ an der „LichtKirche“ hätten gezeigt, „wie es ist, wenn Himmel und Erde sich berühren“, so Becher. Ihr Resumee für die Landesgartenschau in Gießen: „Kirche konnte ihre Leuchtkraft voll entfalten.“

    Informationen unter: www.Lichtkirche.de

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