Ehrenamtsakademie im Dekanat Kronberg

Angebote und Themen

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    Für Toleranz

    Kundgebungen für ein Miteinander der Religionen

    istockphoto/Robert ChurchillHände im Kreis „Die Gesellschaft in Gießen ist bunt und soll bunt bleiben!" heißt es im Aufruf des Bündnisses.

    Mit Mahnwachen und Kundgebungen reagieren religiöse Gemeinschaften und verschiedene Bündnisse auf die jüngsten Terroranschläge in Paris und Nigeria. Es geht um mehr Toleranz und ein Zeichen gegen fremdenfeindliche Stimmungen im Land.

    Termine in der EKHN

    Idsteiner Mahnwache gegen fremdenfeindliche Stimmen

    Am Samstag, den 17. Januar wird um 11 Uhr eine Mahnwache vor dem Rathaus in Idstein stattfinden. Dabei wird der Toten der Terroranschläge in Paris, aber auch der vielen Tausenden von Opfern der Terrororganisation Boko Haram in Nigeria gedacht. Der Ausländerbeirat der Stadt Idstein, die Türkisch-islamische Gemeinde, das Idsteiner Friedensbündnis, die Idsteiner Grünen und die Evangelische und Katholische Kirche wollen gleichzeitig ein Zeichen gegen die fremdenfeindliche Stimmung setzen, die derzeit durch die Pegida-Aufmärsche geschürt wird. Damit bekennen sich die Initiatoren und Unterstützer der Mahnwache zu Weltoffenheit, kultureller Vielfalt und demokratischer Gesinnung für ihre Stadt Idstein. 

    Interreligiöse Kundgebung in Gießen

    Nach dem Vorbild der interreligiösen Mahnwache in Berlin rufen auch in Gießen islamische Gemeinden, Kirchen und Parteien zu einer Kundgebung am Samstag, 17. Januar, 11 Uhr, vor dem Rathaus auf.
    Der evangelische Dekan Frank-Tilo Becher und der Dekanatsvorsitzende Gerhard Schulze-Velmede laden die Gemeindemitglieder ein, daran teilzunehmen. Das Motto der Aktion lautet „Gemeinsam in Gießen - Vielfalt leben!“
    Dazu hat sich kurzfristig ein breites Bündnis gebildet, bestehend aus Vertretern mehrerer islamischer Gemeinden Gießens, der Evangelischen Dekanate Gießen und Kirchberg, des Katholischen Dekanats Gießen, der Jüdischen Gemeinde, der Parteien SPD, CDU, FDP und Grünen sowie aus verschiedenen Migrantenorganisationen und Religionsgemeinschaften.

    Mahnwache in Heppenheim

    Die Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Region Bergstraße wollen am kommenden Montag (19. Januar) bei einer Mahnwache in Heppenheim ein öffentliches Zeichen für Glaubens- und Religionsfreiheit und gegen Hass und Gewalt setzen. Dabei wird eine gemeinsame Erklärung verlesen, in der es unter anderem heißt: „Nach den Terroranschlägen auf die Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt in Paris bekräftigen wir, dass sich niemand auf eine Religion berufen kann, um Mord, Gewalt und Hass zu rechtfertigen.“
    Die Mahnwache beginnt um 18 Uhr am Martin-Buber-Denkmal in Heppenheim (Ecke Graben / Kellereigasse).

    No-Pegida Spaziergang in Wiesbaden

    Die Proteste der fremdenfeindlichen „Pegida“-Bewegung bringen auch in Hessen immer mehr Gegendemonstranten auf die Straße. Am kommenden Montag, 19. Januar, werde es erstmals in der Landeshauptstadt Wiesbaden einen „No-Pegida“-Spaziergang mit anschließender Kundgebung geben, teilte das „Wiesbadener Bündnis für Demokratie“ mit. Die Demonstration unter dem Motto „Kein Platz für Hass und Gewalt“ beginnt um 19 Uhr am Hauptbahnhof.

    Die Route der „Pegida“-Gegner führt über die Bahnhofstraße zum Schlossplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfindet. Es sprechen unter anderen Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD), der Vorsitzende des Landesausschusses der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Jürgen Richter, der hessische Ditib-Vorsitzende Fuat Kurt sowie der stellvertretende katholische Stadtdekan Stephan Gras. Dem 2010 gegründeten Bündnis für Demokratie gehören unter anderem die Stadt Wiesbaden, alle demokratischen Parteien, die Arbeiterwohlfahrt, Gewerkschaften, die beiden großen christlichen Kirchen und die jüdische Gemeinde an.

    Interreligiöses Gedenken in Berlin

    Ein interreligiöses Zeichen gegen Gewalt und Hass haben Repräsentanten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Berlin gesetzt. Gemeinsam mit den anderen großen Religionsgemeinschaften sowie Vertretern von Politik und Gesellschaft haben sie sich an einer Mahnwache für die Opfer der Terroranschläge von Paris beteiligt. Zu diesem hatten der Zentralrat der Muslime in Deutschland und die Türkische Gemeinde Berlin aufgerufen.

    Nein zu Terror und Gewalt

    „Die evangelischen Christinnen und Christen in Deutschland nehmen zutiefst Anteil an der Trauer unserer französischen Nachbarn“, sagte der Berliner Bischof Markus Dröge in seiner Rede für den Rat der EKD auf dem Pariser Platz. Seit dem terroristischen Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo und der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris werde in Gottesdiensten für die Opfer und ihre Angehörigen gebetet. Die Botschaft der Religionen sei klar: „Juden, Christen und Muslime sagen gemeinsam Nein zu jeder Gewalt, zu jedem Terror im Namen des Glaubens an Gott“. Der Dialog der Religionen werde nach den Gewalttaten von Paris voller Überzeugung vorangetrieben: „Was in Paris passiert ist, rüttelt uns auf“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Glaube dürfe nicht missbraucht werden, um Gewalt zu legitimieren oder Menschengruppen auszugrenzen. „Echter Glaube an Gott führt zum Frieden und zur Überwindung von Spaltung“, sagte Dröge.

    Verantwortung und Vertrauen als Grundlage für Frieden und Toleranz

    Am Rand der Mahnwache unterstrich die Präses der Synode der EKD, Dr. Irmgard Schwaetzer, dass Juden, Christen und Muslime gemeinsam Verantwortung für die Friedensfähigkeit der von Vielfalt geprägten Gesellschaft ausüben. Dazu bedürfe es eines weiter wachsenden Vertrauens auf der Grundlage von Respekt und Toleranz.

    „Wir umarmen unser Land mit einer Geste der Friedens“

    Seine Solidarität mit den Opfern drückte auch der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in München aus. „Wir sind bei euch im Gedenken“, sagte er in einem Gottesdienst, den er am selben Abend gemeinsam mit dem Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen feierte. Dabei brachte er sein Erschrecken über Hass und Intoleranz zum Ausdruck und rief zu einer „Kultur der Mitmenschlichkeit“ auf. „Wir umarmen unser Land mit einer Geste der Friedens“, so Bedford-Strohm. In dem Gottesdienst zum 107-jährigen Bestehen der Gebetswoche für die Einheit der Christen waren erstmals auch muslimische und jüdische Gäste anwesend.

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