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    Mobbing

    Mehr Anrufe bei Frankfurter Mobbing-Hotline

    Georgijevic/istockphoto.comDie Frankfurter Mobbing-Hotline ist dienstags und donnerstags erreichbar.Für die Frankfurter Mobbing-Hotline arbeiten rund 20 Ehrenamtliche.

    Mobbing am Arbeitsplatz erfahren vor allem Arbeitende aus sozialen Berufen, heißt es bei der Frankfurter Mobbing-Hotline. Hier rufen vor allem Erzieherinnen und Altenpflegerinnen an.

    Zunehmend mehr Menschen rufen bei der Mobbing-Hotline Frankfurt-Rhein-Main an. 150 Menschen hätten von Januar bis Oktober 2014 um Hilfe gegen die Verdrängung am Arbeitsplatz gebeten, sagte der Frankfurter evangelische Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung, Gunter Volz, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im Vorjahreszeitraum seien es 140 gewesen, vor zwei Jahren noch rund 100. Der sprunghafte Anstieg 2013 sei auf die Einführung eines Festnetzanschlusses zurückzuführen. Vorher waren die Berater nur per Handy erreichbar.

    Drei Viertel der Hilfesuchenden sind nach den Angaben von Volz Frauen. Die größte Gruppe der Anrufer, ein Drittel, komme nicht etwa aus der Bankenbranche oder Industrie, sondern aus sozialen Berufen. Insbesondere Erzieherinnen und Altenpflegerinnen wüssten gegen den Druck am Arbeitsplatz keine andere Hilfe. Dazu trügen hohe Erwartungen der Eltern beziehungsweise Angehörigen bei, die aber mit den Arbeitsbedingungen unter Personalknappheit und -fluktuation kollidierten. Auch hätten soziale Berufe einen hohen ethischen Anspruch und seien auf ein gutes Miteinander angewiesen, so dass es schneller zu Konflikten komme. Die meisten Anrufer berichteten von Konflikten mit Vorgesetzten.

    Die Kultur von kirchlichen und diakonischen Trägern sozialer Einrichtungen stelle paradoxerweise einen Nährboden für Mobbing dar, sagte Volz. Dort, wo Nächstenliebe herrschen solle und alle wie eine große Familie handeln sollten, würden Konflikte als Bedrohung des Friedens verstanden und eher unter den Teppich gekehrt. Eine zu späte Bearbeitung eines Konflikts führe jedoch zu einem umso heftigeren Ausbruch. Dagegen sollten kirchliche Einrichtungen ihre Traditionen, etwa Jesu Seligpreisung der Friedensstifter, zu einem guten Umgang mit Konflikten nutzen. Konkret empfahl Volz über die bestehende Stelle eines zentralen Konfliktbeauftragten hinaus die Ausbildung von Konfliktlotsen in einzelnen Einrichtungen, um Mobbing vorzubeugen.

    Die Mobbing-Hotline ist dienstags und donnerstags zwischen 17 und 19 Uhr erreichbar: 069/830 077-128; -129

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