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    Last und Gelingen der Ökumene

    Propst für Süd-Nassau Sigurd Rink zieht kirchliche Bilanz 2013

    Nicole KohlheppPortrait Dr. Sigurd RinkPropst Dr. Sigurd Rink

    Dr. Sigurd Rink, hat in seiner traditionellen Jahrespressekonferenz kurz vor dem Weihnachtsfest die Hoffnung geäußert, dass das Bistum Limburg nach den unruhigen Monaten bald wieder zu seinen kirchlichen Gestaltungsaufgaben auf dem Weg Kirche in der Welt zurückkehren könne.

    Wiesbaden. Die Debatte um die hohen Ausgaben für die historische Rekonstruktion des Limburger Dombergs sei für ihn eine Frage der Kommunikation. Fachleute hätten die Meinung geäußert, dass ein solches Vorhaben nicht unter dem Betrag von 20 Millionen Euro zu haben sei. „Wir freuen uns, wenn es gelingt, einen neuen Anfang zu gestalten“, sagte Rink zu dem erhofften Neubeginn. 

    Die Konflikte im Bistum hätten dazu geführt, dass vermehrt auch Protestanten aus ihrer Kirche ausgetreten seien. Im Oktober 2013 habe die EKHN 40 Prozent mehr Kirchenaustritte als im davorliegenden Jahr hinnehmen müssen. (870 in 2012, 1296 in 2013). Die Abwendung von der Kirche sei aber nicht allein der katholischen Situation geschuldet, sondern der Debatte um die Kirchenfinanzen und Vermögen. „Ein bitterer Herbst“ fasste Rink das Geschehen zusammen. „Wenn ein Glied leidet, leidet das andere mit“, sagte er mit einem biblischen Zitat. 

    In der Propstei Süd-Nassau ist die Zusammenlegung von mehreren Dekanaten in den Landkreisen Rhein-Lahn und Rheingau-Taunus bis 2016 auf einem guten Weg. Andere Dekanate in der EKHN werden Zusammenführungen erst 2019 abschließen. Im gesamten Kirchengebiet  werden aus 47 Dekanaten 25 größere Einheiten. Rink legte Wert darauf, alle Kirchengemeinden und die Verantwortlichen in Gremien und Vorständen bei der Veränderung gut mitzunehmen.

    Die Situation der Pfarrstellen bezeichnete Rink als sehr gut, denn fast jede Pfarrstelle in der nassauischen Region sei besetzt. Künftig dürfte sich allerdings die schwierige Entwicklung fortsetzen, Stellen im ländlichen Raum dauerhaft besetzen zu können. In den künftig fünf Dekanaten wird es 2015 194 Pfarrstellen geben, eine leichte Reduktion um 11 Personalstellen. Am meisten betroffen sind die Dekanate Diez und Wiesbaden.

    Eine höchst fruchtbare ökumenische Zusammenarbeit hat sich in den vergangenen Jahren im UNESCO-Welterbe Mittelrhein entwickelt. Rink präsentierte eine Smart-Phone App, die links- und rechtsrheinisch 150 Kirchen zwischen Rüdesheim–Bingen und Koblenz zugänglich macht. „Kirche bei Gelegenheit“ sei für viele Menschen heute ein wesentlicher Kontakt zur Kirche. Im Rheintal solle der Blick von Touristen auch auf die Kirchen gerichtet werden. Die kostenlose Applikation werde zu Saisonbeginn  im April 2014 verfügbar sein. Finanziert wird sie vom Bistum Limburg, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der EKHN.

    Der Kirchenvertreter für die Propstei Süd-Nassau kündigte an, im Vorlauf des Reformationsjubiläums 2017 im kommenden Jahr wie von der EKD vorgegeben, auch in seiner Kirchenregion Veranstaltungen zum Jahresthema „Religion und Politik“ anbieten zu wollen, so in Wiesbaden eine „Politikerkanzel“. 

    Zur Information: Die Propstei Süd-Nassau erstreckt sich als Kirchenregion der EKHN zwischen Rhein und Lahn über den Taunus bis vor die Tore Frankfurts. Sie schließt die Städte Wiesbaden, Diez, Nassau, St. Goarshausen, Bad Schwalbach, Idstein, Eltville, Hochheim, Bad Homburg und Kronberg ein. 

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