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    Jung erhält Auszeichnung für Engagement

    „Schwules Netzwerk“ ehrt Kirchenpräsidenten

    isitsharp/istockphoto.comSchwules Paar als TortenaufsatzSchwules Paar als Tortenaufsatz

    Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Kirchenpräsident Dr. Volker Jung haben nun eines gemeinsam: Die „Kompassnadel“ des „Schwulen Netzwerks Nordrhein-Westfalen“. Für seinen Einsatz in der Debatte um das Familienpapier der EKD und für das Engagement bei der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in Hessen-Nassau wird Jung geehrt.

    EKHN/OeserKirchenpräsident Volker JungKirchenpräsident Volker Jung

    Köln / Darmstadt 24. Januar 2014. Das „Schwule Netzwerk NRW“ ehrt den Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, mit der „Kompassnadel 2014“. Das teilte der nordrhein-westfälische Fachverband am Freitagabend in Köln bei seinem traditionellen Neujahrsempfang mit. Der Preis, der in den Vorjahren unter anderem an die Redaktion des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft oder den früheren Präsidenten des Deutschen Fußballverbandes, Theo Zwanziger, verliehen wurde, will Persönlichkeiten auszeichnen, die sich um die Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Homosexuellen besonders verdient gemacht haben. Erstmals erhält mit Jung ein Kirchenvertreter die seit 2001 vergebene Ehrung.

    Stellenwert von Schwulen und Lesben neu definiert

    Als Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau habe Dr. Volker Jung aus einer herausragenden Position als leitender Geistlicher an dem Familienpapier der Evangelischen Kirche in Deutschland mitgewirkt, hieß es in der Begründung. Diese Schrift definiere den Stellenwert von Lesben, Schwulen, gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und Regenbogenfamilien auf nachhaltige Weise theologisch neu, so das Netzwerk. „Volker Jung setzt sich dafür ein, dass ein vielfältiges Familienbild, trotz aller Kritik aus den eigenen Reihen, Einzug in das Selbstverständnis der Evangelischen Kirche in Deutschland hält“, erklärte Steffen Schwab, der Vorstandsvorsitzende des „Schwulen Netzwerks NRW“. Dies sei ein Zeichen, das überkonfessionell eine hohe positive Symbolkraft ausstrahle.

    Für Emanzipation von Homosexuellen in Kirche engagiert

    „Vielen Lesben und Schwule erscheinen ‚die Kirchen‘ und die überwältigende Mehrheit kirchlicher Repräsentantinnen und Repräsentanten bis heute als homophober Block“, so Schwab. Mit der Verleihung der Kompassnadel an Jung „würdigen wir, dass er diesem Bild mit seinem herausragenden Engagement entgegentritt“, erklärte Schwab. Jung gebe den vielen Menschen in der evangelischen Kirche, die sich für die Emanzipation von Lesben und Schwulen einsetzen, ein Gesicht.

    Homophobie in Gesellschaft weiter entgegentreten

    Kirchenpräsident Jung nehme die Verleihung der Kompassnadel gerne an, teilte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) an Freitag mit. Jung betrachte sie als Auszeichnung, die er stellvertretend für alle erhalte, „die sich in der evangelischen Kirche für neue Formen des verantwortungsvollen Zusammenlebens stark machen und gegen jegliche Diskriminierung verteidigen“. Zugleich sehe er damit das Engagement der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gewürdigt, in der seit mehr als zehn Jahren Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare möglich seien. „Angesichts einer erschreckend weit verbreiteten Homophobie ist es wichtig, in Kirche und Gesellschaft zu einer veränderten Beurteilung der Homosexualität zu kommen. Dazu wollen meine Kirche und ich weiter beitragen“, so Jung.

    Übergabe der Auszeichnung beim CSD im Kölner Gürzenich

    Die Auszeichnung wird bei einem Empfang anlässlich des Christopher Street Days am 5. Juli im Kölner Veranstaltungszentrum Gürzenich übergeben.

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