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    Syrien

    Stärkere Friedensbemühungen gefordert

    AbdukadirSavas/istockphoto.comZerbombte Häuser im syrischen AleppoZerbombte Häuser im syrischen Aleppo

    In einer Resolution hat die hessen-nassauische Kirchensynode ein stärkeres Friedensengagement der Politik in Syrien gefordert. Auch der Familiennachzug für Geflüchtete aus der Krisenregion müsse in Deutschland dringend vereinfacht werden.

    Frankfurt a.M., 26. November 2016. Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat die politisch Verantwortlichen in Deutschland und Europa am Samstag (26. November) dazu aufgerufen, die Friedensbemühungen für Syrien zu verstärken. In einer Resolution zum Abschluss ihrer Herbsttagung in Frankfurt am Main forderten die 140 Delegierten unter anderem dazu auf, „den Friedensprozess unter Verantwortung der Vereinten Nationen zu stärken und zivile Friedensinitiativen vor Ort einzubeziehen“. Zudem soll der Druck auf die am Krieg in Syrien beteiligten Staaten wie Russland, Iran, Saudi-Arabien, die Türkei, die USA und andere Länder verstärkt werden, damit „sie ihre Eskalationspolitik in Syrien beenden“.

    Familiennachzug ermöglichen

    Auch sollen die Anrainerstaaten Syriens ihre Grenzen für Flüchtlinge wieder öffnen sowie geregelte Wege gefunden zu werden, mehr Flüchtlinge aus diesen Ländern in Deutschland und Europa aufzunehmen. Besonders besorgt zeigte sich die Synode in ihrem Text darüber, „dass der Familiennachzug zu syrischen Flüchtlingen in Deutschland zurzeit immer weiter eingeschränkt wird“. Dies sei für die betroffenen Familien „unerträglich und erschwert die Integration“. Die Synode forderte deshalb, den Familiennachzug zu in Deutschland lebenden Syrern grundsätzlich zu ermöglichen.

    Zivilgesellschaft mobilisieren

    Die Synode erinnert in der Kundgebung mit dem Titel „Frieden in Syrien ist möglich“ auch an die grundlegende Überzeugung von Christinnen und Christen, „dass Frieden nicht mit Waffen gewonnen werden kann“. Angesichts einer „immer katastrophaler werdenden Situation und des nicht endenden Leidens der Menschen in Syrien begrüßt die Synode zugleich die zahlreichen Initiativen in Kirche und Zivilgesellschaft, „die diesen Krieg nicht stillschweigend hinnehmen“. Als positives Beispiel wird die Aktion „Trauerflor für Syrien - Stoppt das Morden in Syrien“ mit einer Online-Petition im evangelischen Dekanat Rheingau-Taunus genannt. Auch die Initiative der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu einer gemeinsamen Schweigeminute und einem damit verbundenen Aufruf der Kirchen zu Friedensgebeten wird hervorgehoben.

    Mitte November hatte bereits der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung Gemeinden in der EKHN dazu aufgerufen, sich an Gebeten und Aktionen für den Frieden in Syrien zu beteiligen (Link zum Aufruf des Kirchenpräsidenten: http://www.ekhn.de/aktuell/detailmagazin/news/aufruf-zu-friedensgebeten-leid-in-syrien-endlich-beenden.html)

    Wortlaut: 
    Synoden-Resolution „Frieden in Syrien ist möglich“ vom 26. November 2016

    Anlässlich der immer katastrophaler werdenden Situation und des nicht endenden Leidens der Menschen in Syrien begrüßt die Synode die zahlreichen Initiativen in Kirche und Zivilgesellschaft, die diesen Krieg nicht stillschweigend hinnehmen, wie z.B. die Aktion „Trauerflor für Syrien / Stoppt das Morden in Syrien“ im Dekanat Rheingau-Taunus oder die Initiative der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin zu einer gemeinsamen Schweigeminute und den Aufruf der Kirchen, für den Frieden zu beten.

    Die Synode erinnert an die grundlegende Überzeugung von Christinnen und Christen, dass Frieden nicht mit Waffen gewonnen werden kann. Sie fordert die politisch Verantwortlichen in Deutschland und Europa auf

    •           den Friedensprozess unter Verantwortung der Vereinten Nationen zu stärken und Initiativen vor Ort, die sich für einen friedlichen Wandel und eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit engagieren, stärker als bisher zu unterstützen und einzubeziehen;

    •           Druck auf die am Krieg in Syrien beteiligten Staaten wie Russland, Iran, Saudi-Arabien, die Türkei, die USA und andere Länder auszuüben, damit sie ihre Eskalationspolitik beenden und humanitäre Hilfe möglich wird;

    •           keine Waffenexporte an die am Krieg Beteiligten zuzulassen und sich dafür einzusetzen, die Lieferungen von Waffen zu verhindern;

    •           die Anrainerstaaten Syriens, die bisher den überwiegenden Teil der syrischen Flüchtlinge aufgenommen haben, so zu unterstützen, dass sie ihre Grenzen für Flüchtlinge wieder öffnen und eine menschenwürdige Aufnahme gewährleisten können;

    •           geregelte Wege zur großzügigen Aufnahme von syrischen Flüchtlingen aus diesen Ländern und dem Kriegsgebiet in Deutschland zu schaffen und sich mit Nachdruck für eine solidarische Aufnahme von Flüchtlingen in der Europäischen Union einzusetzen;

    •           die Bundes- und Landesaufnahmeprogramme für Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern wiederzubeleben.

    Besonders besorgt zeigt sich die Synode darüber, dass der Familiennachzug zu syrischen Flüchtlingen in Deutschland zurzeit immer weiter eingeschränkt wird. Dies ist für die betroffenen Familien unerträglich und erschwert die Integration. Die Synode fordert, den Familiennachzug zu in Deutschland lebenden Syrern grundsätzlich zu ermöglichen.

    Die Synode dankt für das persönliche Engagement und die zahlreichen Initiativen in Gemein-den und Dekanaten und bittet darum, den Krieg in Syrien und das Leiden der Menschen immer wieder ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und sich diese Forderungen zu eigen zu machen.

    Hilfe für Flüchtlinge - zum Themenspecial

    Diakonie und evangelische Kirchen in Hessen helfen Flüchtlingen - Menschen wie wir

    Alle Videos und Berichte zur Synode

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    Forderung: Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien muss weiter gehen


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