Ehrenamtsakademie im Dekanat Kronberg

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    Kirchliche IT-Expertin hilft in Afrika

    Vom Paulusplatz aus direkt nach Malawi

    EKHN/RahnAmanda BadickeAmanda Badicke

    Amanda Badicke weiß, dass ab dem 29. September vieles anders sein wird. Nach einem 15-stündigen Flug von Frankfurt aus landet sie in Blantyre, der zweitgrößten Stadt Malawis. Dort wird sie angehende Lehrerinnen und Lehrer in Computerfragen unterrichten. Vieles wird für die EKHN-Mitarbeiterin Neuland sein. Und auch, ob der Strom in der Schule auch wirklich funktioniert.

    EKHN/RahnAmanda Badicke an einem Info-Stand für MalawiAmanda Badicke an einem Info-Stand für Malawi

    Darmstadt, 19. September 2018. Wenn Amanda Badicke Ende September ihren Schreibtisch in der Computerabteilung der evangelischen Kirchenverwaltung in Darmstadt räumt, ist das der Anfang eines Abenteuers. Seit 2014 arbeitet sie in dem Haus der Evangelischen Kirche am Paulusplatz. Die 28-Jährige IT-Expertin hilft nicht nur, wenn ein Bildschirm zuckt oder eine Maus ihren Dienst versagt. Sie begleitet als Organisationsberaterin vor allem Projekte, wenn es darum geht, auf dem neusten Stand der Technik zu bleiben.

    Wissen weitergeben

    Nun will sie ihr gesammeltes Wissen weitergeben: nicht in der Kirche, nicht in der Verwaltung und nicht in Darmstadt. Sie geht neun Monate nach Malawi. In dem südostafrikanischen Land will sie am Blantyre Teachers Training College angehenden Lehrerinnen und Lehrern zeigen, wie man mit Computern umgeht, Bewerbungen schreibt und dafür sorgen, dass die elektronischen Geräte funktionsfähig bleiben. Die evangelische Kirche gab ihr für das Hilfsprojekt eigens frei.

    Traum erfüllen

    Seit zehn Jahren träumt Badicke davon, für längere Zeit nach Afrika zu gehen  Sie fasziniere das gesellschaftliche Leben dort, bei dem die afrikanische Großfamilie ganz im Mittelpunkt steht. Sie sei überwältigt von der Kultur mit ihren traditionellen Tänzen und der bunten Kleidung, von dem weichen Mbata-Zimtgebäck und würzigen Mahlzeiten, erzählt sie begeistert. Nach ihrem Abitur habe sie aber die Gelegenheit verpasst, länger nach Afrika zu gehen. Dann kamen Bachelor- und Masterstudium im Managementbereich. Jetzt sei es die „allerletzte Gelegenheit“ über das „weltwärts“-Austausch-Programm nach Malawi zu starten, einem Land, das in etwa so groß wie Baden Württemberg und Bayern zusammen ist.

    200 Schüler, eine Lehrkraft

    Amanda Badicke weiß, dass ab dem 29. September vieles anders sein wird. Nach einem 15-stündigen Flug von Frankfurt aus landet sie in Blantyre, der zweitgrößten Stadt Malawis. In ihrer kleinen Wohnung auf dem Campus des Colleges wird sie nur sehr unregelmäßig fließendes Wasser und Strom haben. Eine Waschmaschine wird sie ebenso vergeblich suchen wie Mülltonnen. Der Unrat wird mangels Müllabfuhr gesammelt und einfach im Hinterhof verbrannt. Sie wird sich auch damit zurechtfinden müssen, dass die meisten Menschen in Malawi täglich umgerechnet etwa 1,70 Euro verdienen aber sich damit noch nicht einmal eine Tafel Schokolade leisten könnten, die deutlich über zwei Euro kostet. Und sie wird sehen, wie es ist, wenn eine Schulklasse von bis zu 200 Schülerinnen und Schülern von einem einzigen Lehrer oder einer Lehrerein unterrichtet werden. Denn Lehrkräfte sind Mangelware in Afrika.

    Überwältigende Menschlichkeit

    Dafür wird sie mit vielen Erfahrungen entschädigt werden, wie sie hofft. Auch mit Einblicken in die überwältigende Natur des Landes, mit dichten Regenwäldern, trockenen Savannen und hohen Bergen von bis zu 3000 Metern Höhe. Und vor allem mit Menschen, die als besonders offen, interessiert und  gastfreundlich gelten. Deshalb wird Malawi auch als das „warme Herz Afrikas“ bezeichnet, schwärmt sie. Die Daheimgebliebenen können Badickes Erfahrungen im Internet in ihrem Reiseblog nachlesen (https://ninemonthsinmalawi.wordpress.com/). Oder sie werden es erfahren, wenn die IT-Spezialistin  im kommenden Sommer ins nüchterne Europa zurückkehrt. Der Schreibtisch in der evangelischen Kirchenverwaltung wartet auf sie. Nicht nur der Schreibtisch, sondern auch viele neugierige Kolleginnen und Kollegen.  

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