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    Autofasten

    Wissenschaftler plädiert für Wandel der Automobilindustrie

    istockphoto/olloLinks die ICE-Trasse mit herannahendem Zug, gleich rechts daneben die Autobahn A3, auf der sich der Verkehr staut.„Vier Millionen Autos in Deutschland würden vollkommen ausreichen“ meint der Trierer Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim. Laut Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes sind in Deutschland 45,8 Millionen PKW zugelassen (Stand 1. Januar 2017). Das entspricht 684 Kraftfahrzeuge je 1.000 Einwohner.

    Der Trierer Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim hält einen Ausstieg aus der Automobilindustrie für notwendig. Ähnlich wie beim Abschied von der Kohleförderung müssten Politik und Wirtschaft auch für eine Zeit planen, in der das Auto seine derzeitige Bedeutung verliere, sagte der Geograf und Stadtplaner am Dienstagabend bei einer Tagung in Mainz.

    Die Autobranche müsse sich auf einen Wandel vom „Blechhersteller” zum „Mobilitätskonzern” vorbereiten. Anlass für das Treffen in Mainz war der 20. Jahrestag der kirchlichen Autofasten-Kampagne.

    Vier Millionen Autos in Deutschland würden ausreichen

    Nach Einschätzung des Hochschulprofessors sind 90 Prozent aller Fahrzeuge in Deutschland überflüssig. „Vier Millionen Autos in Deutschland würden vollkommen ausreichen”, sagte Monheim bei der Tagung des „Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung” der EKHN. Mit dieser Anzahl von Fahrzeugen ließen sich auch alle individuellen Bedürfnisse nach Mobilität erfüllen. Derzeit würden täglich „160 Millionen leere Autositze durch die Republik kutschiert”, kritisierte er. Die derzeit enorm geförderte Entwicklung der Elektromobilität sei nicht zukunftsweisend, da sie weder zur Abnahme von Staus, noch zur Reduzierung der Verkehrstoten führen werde.

    Kopenhagen und Wien Vorbilder in der Verkehrspolitik

    Der Politik und der Mehrzahl der deutschen Verkehrsunternehmen warf der Trierer Wissenschaftler vor, sie seien nach wie vor nicht an einer Verkehrswende interessiert und würden seit Jahren bloß die bestehenden Mängel verwalten. Dabei könnten Kommunen mit einer guten strategischen Planung die Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr in kurzer Zeit um das Zehn- oder gar Zwanzigfache steigern. Dies sei vielerorts aber gar nicht gewünscht. Beispielhaft für eine visionäre Verkehrspolitik seien Metropolen wie Kopenhagen, das den Radverkehr vorbildlich fördert oder Wien, wo die Einführung einer günstigen Netzkarte die Menschen dazu bewegt habe, „lawinenartig” auf Busse und Bahnen umzusteigen.

    Appell an die Kirchen

    Monheim appellierte an die Kirchen, sich stärker für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik einzusetzen und dabei ihre Marktmacht auszuspielen. Als einer der größten Arbeitgeber Deutschlands könnte die Kirche Millionen Menschen dazu bewegen, vom Auto auf andere Verkehrsmittel umzusteigen, wenn sie für ihre Mitarbeiter entsprechende Konditionen für Jobtickets oder Bahnnetzkarten aushandeln würde.

    Katholische und evangelische Kirche in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Luxemburg rufen gemeinsam dazu auf, in der Fastenzeit möglichst auf das Auto zu verzichten. Regionale Verkehrsverbünde unterstützen die Aktion mit stark verbilligten Fahrkarten für registrierte Teilnehmer. Die Kirchen betonen dabei regelmäßig, dass es ihnen nicht um den kompletten Verzicht auf das Autofahren gehe.
    www.autofasten.de

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