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    Zuhause statt im Krankenhaus: Mobile Kinderkrankenpflege – Leuchtturmprojekt der Diakonie

    JohnnyGreig/gettyimagesBei der Versorgung und Pflege von Kindern werden die Familienangehörigen je nach Versorgungsbedarf bis zu 24 Stunden pro Tag von ambulanten Pflegediensten mit speziell geschultem Fachpersonal unterstützt.

    Kranke Kinder brauchen auch Profis: Wenn Kinder und Jugendliche Pflege benötigen, ist das besonders anspruchsvoll. In Frankfurt gibt es die mobile Kinderkrankenpflege, aber damit ist sie eine Ausnahme. Die Diakonie Hessen schlägt ein landesweit angelegtes Aktionsprogramm zur Sicherung der häuslichen Kinderintensivpflege vor.

    Kranke Kinder im Krankenhaus oder zu Hause stellen medizinisches Personal vor besondere Herausforderungen. „Der fortschreitende Fachkräftemangel in der Gesundheits- und Krankenpflege gefährdet auch die Versorgung und das Überleben von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der häuslichen Intensivpflege“, sagt Dagmar Jung, Leiterin der Abteilung Gesundheit, Alter und Pflege bei der Diakonie Hessen. Die ambulante Pflege von Kindern sei anspruchsvoll und zeitaufwändig. Speziell für die Pflege von Kindern sei ausgebildetes Pflegefachpersonal nötig. Davon gebe es „jedoch viel zu wenig“. 

    Positive Auswirkungen bei der ambulanten Versorgung zu Hause 

    Das Diakonische Werk in Frankfurt und Offenbach kennt diese Herausforderungen. Seit 40 Jahren bietet es die mobile Kinderkrankenpflege an. Zu Beginn waren unter anderem die Besuchszeiten in manchen Kliniken problematisch, die Eltern durften ihre Kinder nicht jeden Tag sehen und das bei langen Klinikaufenthalten. Die Einsätze der mobilen Kinderkrankenpflege „zielen darauf ab, Krankenhausaufenthalte zu verkürzen oder zu verhindern“. Die Erfahrung über die Jahre habe gezeigt: „Es wirkt sich positiv aus, wenn die Kinder im häuslichen Umfeld ambulant versorgt werden." Die mobile Kinderkrankenpflege wird seit 1985 von der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung gefördert.

    Forderung Kinderintensivpflege brauch bessere Finanzierung

    Die Diakonie Hessen verweist auf die Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) der Bundesregierung: Die Ansätze seien gut, aber nicht ausreichend. „In der Kinderintensivpflege brauchen wir nicht nur mehr Pflegekräfte, sondern auch eine bessere Finanzierung“, sagt Dagmar Jung. Außerdem seien mehr Einrichtungen und Angebote nötig, um die Eltern zu entlasten. 

    Aktionsprogramm „Häusliche Kinderintensivpflege“

    Die Diakonie Hessen schlägt daher ein landesweit angelegtes Aktionsprogramm zur Sicherung der häuslichen Kinderintensivpflege mit folgenden Maßnahmen vor:

    • Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für eine verlässliche und fachgerechte pflegerische Versorgung 
    • Finanzierung angemessener Stunden- und Leistungsvergütungssätze durch die Kassen
    • Refinanzierung der Fortbildungen über die Krankenkassen
    • Sicherung einer fachgerechten pflegerischen Versorgung der Kinder beim Besuch von Kindergärten, Schulen, Werkstätten und Einrichtungen
    • Freie Wahl der Wohnform für pflegebedürftige junge Erwachsene

    Die Expertin erklärt: Intensivpflichtige Kinder, Jugendliche und zunehmend auch junge Erwachsene, die zum Beispiel aufgrund einer künstlichen Beatmung dauerhaft auf eine intensivmedizinische Pflege angewiesen sind, leben zum weit überwiegenden Teil in ihren Familien. Die Belastung der Angehörigen sei groß und die Eltern brauchten nicht nur medizinische Unterstützung. Jung schätzt spezialisierte Einrichtungen, wie die Frankfurter Mobile Kinderkrankenpflege. Ein vergleichbares Angebot gebe es lediglich noch in Mainz, getragen von den Johannitern. Zwar stünden Diakoniestationen im Prinzip auch für die Pflege von kranken Kindern zur Verfügung, aber den Pflegekräften fehle die Fachausbildung in der Kinderkrankenpflege „und die Bedarfe der Familien mit hohem Unterstützungsbedarf können fachlich nicht entsprechend beantwortet werden“.

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